TalkiePi ist ein kleines, aber feines Bastelprojekt, erdacht von Daniel Chote und anschließend weitergesponnen von Ben Lewis. Während das ursprünglich von Daniel entworfene Design noch händische Lötarbeit erforderte, ist das Projekt von Ben gänzlich mit off-the-shelf Komponenten realisierbar, die nur noch zusammengesteckt und in einem passenden Gehäuse aus dem 3D-Drucker untergebracht werden müssen.

Was ist Talkiepi?

TalkiePi ist ein modernes Walkie Talkie, geschrieben in der Programmiersprache Go. Es benutzt einen Mumble Server um Sprache in Echtzeit an beliebig viele weitere TalkiePis zu senden. Durch Drücken und Halten des Knopfes an der Oberseite des Gehäuses kann eine Sprachnachricht abgesetzt werden. Drei LEDs geben Auskunft über die erfolgreiche Verbindung zum Mumble Server (rot), den Status weiterer verbundener TalkiePis (grün) und ob gerade aktiv Sprache gesendet wird (blau). Mit mehreren TalkiePis kann man beispielsweise lokal ein simples Intercom für große Häuser bauen oder entfernte Verwandte einfach vernetzen.

Die Projektbeschreibung auf Bens Github-Seite lautet:

The talkiepi project is for a truly headless mumble client for the Raspberry Pi, utilizing static config and GPIO for status LEDs and a button for push to talk.

Was wird benötigt

Installation

Als ich auf das Projekt gestoßen bin, war es nicht länger lauffähig. Ben und ich mussten ein wenig tüfteln um den Fehler zu identifizieren. Das Problem lag am neuesten Treiber für den ReSpeaker pHat, daher ist es wichtig die Version 3.0 von SeeedStudios Installationsskripts zu verwenden. Ben hat seine Anleitung zur Installation auf seiner Github-Seite aktualisiert. Sie ist hier zu finden.

Gehäuse drucken

Ursprünglich wurde das Gehäuse für TalkiePi von Paul van Gaans entworfen. Er hat ein anschauliches Video zum Designprozess veröffentlicht, dass zugleich auch die Funktionsweise von TalkiePi demonstriert:

Problematisch jedoch war, dass das Gehäuse nach dem Druck auf meinem Anycubic i3 Mega falsch skaliert und schlichtweg zu klein gedruckt wurde. Die Komponenten hatten nicht ausreichend Platz. Ich habe daraufhin mit Paul Kontakt aufgenommen und er hat mir die Modelldatei des Gehäuses zukommen lassen. Zu meinem Schreck war diese jedoch ein Flächenmodell, dass mit Blender erstellt wurde. Da ich selber nur parametrisches CAD beherrsche, hat mir Paul freundlicherweise ein Video erstellt, das die Basisfunktionen von Blender für CAD-User vorstellt. Wer von berufswegen mit Autodesk Inventor, Solidworks, Catia, usw. arbeitet und die ersten Schritte in die Flächenmodellierung wagen möchte, dem empfehle ich auch dieses Video von Paul:

Meine angepasste Version des Gehäuses wurde anschließend von Ben übernommen und ist ebenfalls bei Github zu finden.

Beim Slicen mit Cura ist darauf zu achten, dass beim Druck des oberen Teils des Gehäuses die Funktion Keep disconnected Faces aktiviert wird, da sonst der Knopf zur Spracheingabe als Vollfläche gedruckt wird und somit nicht gedrückt werden kann. Als Filament würde ich ein einen dunklen Farbton (schwarz/grau) empfehlen, da die LEDs sehr stark leuchten und bei meinem Druck mit weißem PLA die Statusfarben nicht immer eindeutig zu erkennen sind.

Wandhalterung

Talkiepi Wandhalterung

Ich habe zusätzlich noch zwei passende Wandhalterung für das TalkiePi entworfen. Somit kann es schnell aus der Halterung genommen werden, wenn man es zum Sprechen in die Hand nehmen möchte. Es ist eine Variante zum Verschrauben (2 Schrauben) und eine zum Aufkleben mit Klett oder doppelseitigem Klebeband vorhanden. Somit kann man TalkiePi gut an einen Ort im Haus integrieren.